Kleinkinder sind meist perfekte Lerner

Junge, der Schnürsenkel zubindet
Da darf man jetzt nicht stören. Mit höchster Motivation und Akribie wird das Schuhe binden erlernt.

Lernen heißt nicht gleich anwenden, heißt nicht gleich umsetzen. Dabei gibt es die grundsätzliche Schwierigkeit, dass es zwei unterschiedliche Arten von eingespeichertem Wissen gibt:

  1. deklaratives Wissen, dass wir gut beschreiben können und
  2. prozedurales Wissen, dass oft unbewusst abläuft.

    Wie weit wir, ganz persönlich, ein Konzept verinnerlicht haben, ist entscheidend darüber, wie gut und wie oft ich das Konzept anwenden. Auf dem Masterlevel ist es dann prozedurales Wissen, dass wir nicht mehr ohne weiteres bewusst machen können, wir machen es einfach. Zu Beginn braucht es aber meistens beide Wissensformen. Wenn wir z.B. als Kleinkind verstanden haben, wie dass Schuhzubinden funktioniert und danach mit Eifer gelernt haben, dann lassen wir uns davon nicht wieder abbringen. Ganz im Gegenteil werden wir sogar ärgerlich, wenn uns jemand damit helfen will. „Das kann ich schon alleine!“ Und genau das ist die richtige Einstellung, um einen Masterstatus zu bekommen.

    Lernstufen - Wo stehe ich? Wo will/kann ich hin?

    Learnrouting hilft dabei einzuschätzen, auf welcher persönlichen oder auch organisatorischen Lernstufe Sie stehen. Es beantwortet die Frage „Wie stark habe ich das Konzept schon verinnerlicht?“ Ganz grundsätzlich, ohne die Unterstufen, gibt es dabei 4Ebenen, die sich sehr stark aus den Erfahrungen des Change-Managements, z.B. Vahs, und Lernstufenmodellen, z.B. Bloom, ableiten lassen:

    1. Sensibilität: Habe ich das Konzept schon mal gehört und kann ich es einordnen?
    2. Motivation: Ist mir das Konzept wichtig?
    3. Wissen: Kenne ich das Konzept? (deklaratives Wissen)
    4. Können: Wende ich das Konzept an? (prozedurales Wissen)

      Alle Stufen sind wichtig und erfüllen ihren Zweck im persönlichen und organisatorischen Lernen. Wird z.B. bei einer größeren Veränderung das Thema Sensibilität ausgelassen, fällt es Menschen schwer sich für das Neue zu begeistern und alle nachfolgenden Lernstufen leiden darunter.

      Deswegen ist es erfolgskritisch seine eigene und die Lernstufe anderer zu kennen. Es hilft sowohl bei der Vorhersage von Leistungen als auch bei der Planung von Entwicklungsmöglichkeiten.